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Digitale Wallets im B2B: Effiziente Zahlungslösungen für Unternehmen

Was sie zwischenzeitlich alles bieten und wie sie das Bezahlen einfacher und sicherer machen

Digitale Geldbörsen werden im E-Commerce immer beliebter. Eine im März 2023 veröffentlichte Studie von Juniper Research ergab, dass digitale Geldbörsen im Jahr 2022 für fast ein Drittel aller E-Commerce-Transaktionen weltweit verwendet wurden (das entspricht ca. 25 Milliarden Euro Umsatz). Es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2026 auf fast 50 % ansteigen wird. Diese große Beliebtheit hat mit Sicherheit auch damit zu tun, dass digitale Wallets immer vielfältiger werden:

Einerseits bündeln sie viele verschiedene Zahlungsarten (Kredit- oder Debitkarte, Rechnungs- und Ratenkauf) miteinander und werden damit zu zentralen Hubs für das persönliche Finanzmanagement vieler Verbraucher:innen, die das Mehr an Flexibilität, Übersichtlichkeit und Personalisierung beim Bezahlen sehr schätzen. Andererseits spezialisieren sich digitale Wallets auf den Einkauf mit oder die Investition in Kryptowährungen oder sind spezialisiert auf den sicheren Einkauf auf ganz bestimmten Portalen oder Marktplätzen.

Kurz: Digitale Wallets werden immer multifunktionaler und decken dabei einen immer größeren Bereich von Zahlungsarten und finanziellen Dienstleistungen ab. In diesem Journal-Artikel möchten wir kurz die wichtigsten Vorteile und Anbieter beleuchten.

1. Die wichtigsten Vorteile von digitalen Wallets

A. Sicherheit bei digitalen Wallets

Zum einen entwickeln sich biometrische Authentifizierungen immer weiter: Die Nutzung von Gesichtserkennung, Fingerabdruckscans und anderen biometrischen Merkmalen zur Autorisierung bei Zahlungen mit digitalen Wallets werden immer einfacher und gleichzeitig immer sicherer und führen zu einer reduzierten Verwendung von Passwörtern oder PINs.

Zum Anderen wird die Sicherheit von digitalen Wallets durch immer bessere Verschlüsselungsmethoden erhöht – sowie durch die Tokenisierung, bei der anstelle einer echten Kartennummer ein temporärer Token verwendet wird, was das Risiko eines Datendiebstahls deutlich reduziert. All diese Sicherheitsfaktoren werden die Beliebtheit von digitalen Wallets wohl weiterhin steigern.

B. Krypto-Wallets: Integration von Kryptowährungen

Immer mehre digitale Geldbörsen gehen den Schritt in Richtung Integration von Kryptowährungen wie bspw. Bitcoin. So bietet zum Beispiel die Krypto-Wallet Bitpay die Möglichkeit an, Bitcoin und andere Kryptowährungen zu senden und zu empfangen. Bitpay bietet auch eine Visa-Karte an, mit der Benutzer:innen ihre Kryptowährungen in traditionelle Währungen umtauschen und für Waren und Dienstleistungen bezahlen können. Auch Anbieter wie Coinbase oder Binance gehen in diese Richtung.

Sogar PayPal macht erste Vorstöße in Richtung Krypto. In den USA wie auch in Großbritannien können Verbraucher:innen bereits direkt über PayPal in Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash und Litecoin investieren. PayPal-Nutzer:innen dagegen, die ihren Sitz in Deutschland haben, können bislang nur indirekt über den Online-Broker Bitpanda eine Investition in Bitcoin via Paypal machen.

2. image proposal: A picture that has something to do with cryptocurrencies.

In den USA bietet PayPal aber auch schon den Umtausch von Kryptowährungen in herkömmliche Währungen an: „Wer bestimmte Kryptowährungen hält, kann sie künftig direkt in PayPal in herkömmliche Währungen umtauschen und dann damit bezahlen. Diese Funktion namens „Checkout with Crypto“ steht [seit 2021] […] in den USA bereit.“

Kurz: Nicht nur hochspezialisierte digitale Wallets sondern auch die ersten Platzhirsche nehmen sich immer mehr dem einstigen Nischenthema an.

C. Personalisierte Angebote dank Künstlicher Intelligenz

Durch die Integration von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen könnten digitale Geldbörsen schon heute personalisierte Angebote basierend auf den Vorlieben und dem Kaufverhalten der Benutzer:innen anbieten. Dies würde ein individuelleres Einkaufserlebnis ermöglichen und potenziell Vorteile wie Rabatte und exklusive Angebote bieten. In der Tat kündigte zum Beispiel PayPal im Jahr 2024 an, künftig auch KI-basierte Produkte auf den Markt zu bringen. „Die Daten, die wir haben, und unsere Fähigkeit, tatsächlich zu sehen, was die Leute gekauft haben, und zu wissen, welche Händler versuchen, sie anzusprechen, das ist der Punkt, an dem ich denke, dass KI eine große Chance für uns ist“, so Alex Chriss, CEO von PayPal.

Es ist daher auch allgemein zu erwarten, dass manche digitalen Wallets in naher Zukunft dieses Potenzial Künstlicher Intelligenz für sich nutzbar machen werden.

D. Digitale Wallets und mobile Payment

Doch auch in Kombination mit anderen Technologien spielen digitale Wallets eine weitere große Stärke aus. Jede Wallet, die bspw. als App auf einem Smartphone installiert ist, bietet heute in Kombination mit der NFC-Funktion (Near Field Communication), die Möglichkeit, an vielen Point of Sales per Smartphone kontaktlos zu bezahlen. Die Authentifizierung erfolgt dabei meist per biometrischem Datenabgleich, das von heutigen Smartphone normalerweise auch beherrscht wird.

So wird das Bezahlen per digitaler Wallet am Point of Sale nicht nur schnell, sicher und komfortabel. Je nach Funktionsumfang der Wallet haben die Käufer:innen zudem die Möglichkeit, den Kaufbetrag zu einem späteren Zeitpunkt bspw. in einen Rechnungskauf umzuwandeln und wie im Falle von PayPal erst 30 Tage später zu bezahlen. Das führt uns zum nächsten Vorteil …

3. image proposal: An image that has something to do with mobile payment or the NFC function.

E. Digitale Wallets und BNPL (Buy now, pay later)

Wie schon erwähnt bieten manche digitalen Wallets, seit einiger Zeit auch BNPL-Zahlungsarten für getätigte Käufe an. Bei PayPal heißen diese Zahlungsarten „Bezahlung nach 30 Tagen“ oder „PayPal Ratenkauf“. Bei Klarna ist es die so genannte „Klarna Rechnung“, die den Shopper:innen Flexibilität beim Begleichen des Kaufbetrags bietet.

Wer dagegen mit Apple Pay oder Google Pay bezahlt, kann aktuell (zumindest in Deutschland) nicht direkt in der Wallet auf eine BNPL-Lösung zugreifen. Allerdings ist hier ein „Workaround“ über so genannte revolvierende Kreditkarten möglich:

Manche kreditkartenausgebenden Banken wie bspw. Barclays bieten Kreditkarten an, die es ermöglichen, Kaufbeträge aber eine bestimmten Höhe nachträglich in einen zinsfreien oder verzinsten Ratenkauf umzuwandeln. Wer eine solche Kreditkarte in der digitalen Wallet hinterlegt, kann also über einen Umweg ebenfalls von BNPL-Zahlungsarten profitieren, auch wenn er mit Apple Pay oder Google Pay bezahlt. Hier wäre natürlich anzumerken, dass die Bonitätsprüfungen wie auch die Konditionen bei den jeweiligen BNPL-Produkten in der Regel voneinander abweichen werden.

F. Zusätzliche Funktionen

Manche digitalen Wallets bieten auch zusätzliche attraktive Features an. So ermöglichen sie es zum Beispiel, Treue- und Kundenkarten, Coupons, Bordkarten, Kino- und Veranstaltungstickets zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Auch eine Budgetverwaltung zur Ausgabenkontrolle kann Bestandteil einer digitalen Wallet sein – genauso wie Cashback-Programme bei PayPal oder Prämienprogramme bei Samsung Pay.

4. image proposal: An image that has something to do with customer loyalty programs.

2. Einige der beliebtesten digitalen Wallets

A. PayPal

Eine der weltweit bekanntesten und am häufigsten genutzten digitalen Geldbörsen ist PayPal. Die Wallet zeichnet sie durch eine einfache Handhabung aus. Sie ermöglicht schnelle und einfache Zahlungen online, in vielen Geschäften und bietet Online-Zahlungen an Freunde und Familienmitgliedern an. Auch BNPL-Zahlungsarten wie der Rechnungskauf oder Ratenkauf können nach einem getätigten Einkauf direkt in der Wallet aktiviert werden. PayPal ist aktuell mit Sicherheit eine der umfangreichsten digitalen Wallets mit einer Vielzahl von Zahlungsarten und Services und verdient daher am ehesten den Namen eines digitalen Hubs für das persönliche Finanzmanagement von Verbraucher:innen.

B. Apple Pay

Besonders bei iPhone-Nutzern beliebt ist Apple Pay, da es einfach und sicher über Touch ID oder Face ID funktioniert und zudem auf allen weiteren Apple-Geräten benutzt werden kann. Apple Pay zeichnet sich durch eine hohe Sicherheit durch Tokenisierung aus. Zudem ermöglicht die Wallet auch kontaktloses Bezahlen im Ladengeschäft, Online-Zahlungen in Apps und auf Webseiten. Um Apple Pay zu nutzen, müssen die Verbraucher:innen wie oft üblich eine Kredit- oder Debitkarte hinterlegen.

C. Google Pay

Für Android-Nutzer:innen ist Google Pay das Pendant zu Apple Pay. Aufgrund der hohen globalen Verbreitung von Android-Geräten besticht Google Pay durch eine hohe Akzeptanz. Allerdings ist es wie Apple Pay eher bei den jüngeren Generationen beliebt. Google Pay wird in sehr vielen Ladengeschäften und auch online akzeptiert. Um den Zahlungsdienst zu nutzen, muss eine Kredit- oder Debitkarte hinterlegt werden. Nur in den USA ist es möglich, Google Pay auch ohne eine hinterlegte Kredit- oder Debitkarte zu nutzen.

D. Amazon Pay

Diese Wallet ermöglicht es Nutzer:innen, mit den in ihrem Amazon-Konto hinterlegten Zahlungsdaten sicher und bequem einzukaufen. Der Service ist schon seit 2011 in Deutschland verfügbar und war bis 2017 unter dem Namen „Amazon Payments“ bekannt. Da Amazon Pay für Käufe auf Amazon optimiert ist, ist die Wallet deutlich weniger verbreitet als bspw. PayPal. Allerdings kann man bei Amazon Pay nicht nur eine Kredit- oder Debitkarte hinterlegen. Auch die Begleichung offener Kaufbeträge per Lastschrift ist möglich (von Bankkonten in 34 SEPA-Ländern mit Euro-Währung), genauso eine Monatsabrechnung (nur in Deutschland, Österreich oder Finnland) oder eine Finanzierung (nur in Deutschland oder Österreich mit einem Barclays Finanzierungsrahmen).

3. Fazit

Die Entwicklung digitaler Geldbörsen wird in den kommenden Jahren von Innovation, Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Personalisierung geprägt sein – zumindest hätten die Anbieter zwischenzeitlich genügend Möglichkeiten, um diesen Weg weiter zu gehen.

Dabei wird vor allem die Integration neuer Technologien wie KI oder Kryptowährungen die Art und Weise, wie wir künftig bezahlen werden, signifikant verändern und neue Möglichkeiten für Verbraucher:innen wie auch Händler:innen eröffnen. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese Entwicklungen im Detail gestalten werden und welche neuen Trends und Innovationen uns hier in Zukunft erwarten.

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