Rechnung, Rate und Gen Z

Rechnungskauf, der Klassiker unter den ‚Buy Now, Pay Later‘(BNPL)-Methoden und Ratenkauf gehören zu den beliebtesten Zahlungsarten in Deutschland. Einst eingeführt von Kataloghäusern wie Otto oder Quelle, reicht die Popularität der BNPL mittlerweile weit über ihren Ursprungsmarkt hinaus.

Rechnungskauf, der Klassiker unter den ‚Buy Now, Pay Later‘(BNPL)-Methoden und Ratenkauf gehören zu den beliebtesten Zahlungsarten in Deutschland. Einst eingeführt von Kataloghäusern wie Otto oder Quelle, reicht die Popularität der BNPL mittlerweile weit über ihren Ursprungsmarkt hinaus.

Man kann sie zu Recht als Trend in der Payment-Welt bezeichnen. Immer mehr Online-Shops weltweit integrieren ‚Buy Now, Pay Later‘ in ihre Checkouts. Belegt wird diese Entwicklung auch anhand einer aktuellen Studie von Bilendi. An ihr nahmen Anfang 2021 rund 2.400 deutsche Käufer*innen teil.  Dabei fiel insbesondere auf, dass 40 Prozent der jungen Käufer*innen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren bevorzugt per Rechnung bezahlen. Auch international ist diese Art der aufgeschobenen Zahlung insbesondere bei den Jungen auf dem Vormarsch. Woher kommt der plötzliche Popularitätsgewinn der bisher als verstaubt angesehenen Bezahlmethode?

1. Sicherheit

Der Kauf auf Rechnung funktioniert ganz ohne Konto- oder Kreditkartendaten. Viele Käufer*innen haben Angst vor Zinsen und versteckten Gebühren – diese treten beim Rechnungskauf einfach nicht auf. Die Übertragung der Daten erfolgt fast immer verschlüsselt und auch sonst sind die allgemeinen Sicherheitsbedingungen in Online-Shops hoch.

2. Flexibilität

Insbesondere im Bereich Bekleidung sind die Käufer*innen auf großen Plattformen gewohnt, zwischen verschiedenen Größen und Marken zu wählen. Da wandert zum Beispiel die Jeans gern in mehreren Größen und von unterschiedlichen Herstellern in den Warenkorb. Nur der Rechnungskauf bietet die Chance, die Ware anzusehen, bevor bezahlt werden muss. Die Käufer*innen haben damit ausreichend Zeit, um zu sehen, ob Größe und Schnitt des gewünschten Artikels ihnen passen und gefallen.

3. Kontrolle

Im Onlinehandel haben die deutschen Käufer*innen ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Auch bei anderen Zahlungsmöglichkeiten erhalten sie bei Rücksendung ihr Geld zurück. Im Schnitt geht beispielsweise bei Kleidung die Hälfte der bestellten Waren wieder zurück an den Online-Shop. Mit dem Rechnungskauf müssen junge Käufer*innen allerdings für ihren möglicherweise hohen Warenkorbwert nicht komplett in Vorleistung gehen. Sie müssen auch nicht auf die Rückerstattung bereits bezahlter Beträge warten.

4. Vertrauen

Täglich eröffnen neue Online-Shops und bieten interessante Produkte an. Viel zu viele, um sie zeitnah zu kontrollieren. Wie sicher können Käufer*innen sein, dass ihr Einkauf korrekt geliefert wird? Der Rechnungskauf dient in diesem Fall als Vertrauensbasis zwischen Käufer*innen und Händler. Dadurch wird eine ausreichende Finanzkraft, sowie Zuverlässigkeit und das Interesse an einer langfristigen Kundenbindung abgebildet.

Der Rechnungskauf galt lange als urdeutsch, unmodern und eher für eine konservative, ältere Zielgruppe geeignet. Dabei bieten BNPL-Methoden auch für jüngere Käufer*innen und Käufer*innen in- und außerhalb Deutschlands viele Vorteile, die sie auch immer mehr erkennen und dementsprechend die Zahlungsmethode verstärkt nutzen. Perspektivisch ist es für Online-Shops also fast unverzichtbar BNPL-Methoden in ihre Check-Outs zu integrieren.